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Nachlese: Podiumsdiskussion "Wie familienfreundlich ist Oberschwaben?"

Der grüne Kreisverband Ravensburg hatte gemeinsam mit mir am 8. Juli 2013 zum Diskussionsabend: “Wie familienfreundlich ist Oberschwaben?“ eingeladen. Im Folgenden ein Bericht zur sehr intensiven Diskussion im Kornhaussaal in Ravensburg:

"Neben Prominenz aus Berlin, der kinder- und familienpolitischen Sprecherin der grünen Bundestagsfraktion Katja Dörner, die für die Ideen aus dem grünen Bundestagswahlprogramm warb, haben die grüne Stadträtin Maria Weithmann aus Ravensburg und Carmen Kremer, Beauftragte für Chancengleichheit beim Zentrum für Psychiatrie Südwürttemberg (ZfP) aus der lokalen Perspektive berichtet.

So liegt die Stadt Ravensburg  beim Rechtsanspruch auf Kleinkindbetreuungsplätze unter drei Jahren deutlich über der vom Bund geforderten Quote. Dies berichtet die grüne Stadträtin Maria Weithmann beim grünen familienpolitischen Diskussionsabend im Kornhaussaal.
Die Stadt Ravensburg kann somit die durch eine Umfrage erhobene Bedarfsquote von 47 % erfüllen und liegt weit über der im Bundesdurchschnitt erhobenen Quote von 35 %. Ravensburg bietet in verschiedenen Betreuungseinrichtungen Betriebs- und Firmenbetreuungsplätze für die Kinder von ArbeitnehmerInnen verschiedener Firmen, die sich an der Finanzierung beteiligen. Firmen erkennen zunehmend die Bedeutung guter Kinderbetreuung  als Standortfaktor im Wettbewerb um qualifizierte MitarbeiterInnen. 

Auch immer mehr  Arbeitgeber hier vor Ort realisieren, dass sie für die  Vereinbarkeit von Familie und Beruf etwas tun können und müssen, berichtete Carmen Kremer, Beauftragte für Chancengleichheit beim Zentrum für Psychiatrie Südwürttemberg (ZfP). Im ZfP gibt es unterschiedliche Teilzeitmodelle, einen eigenen Betriebskindergarten und ein Rückkehrrecht in eine Vollzeit-Anstellung nach der Erziehungsphase. Zusätzlich bemühe sich das ZfP, auf die besonderen Anforderungen für die Kindererziehung durch Schichtarbeit einzugehen. Carmen Kremer betonte, dass das Thema „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ auch in Fortbildungen für Führungskräfte im ZfP eine große Rolle spiele.

„Wir Grüne setzen uns für eine Kindergrundsicherung ein, denn jedes Kind sollte dem Staat gleich viel wert sein. Mit unserem Programm wollen wir solide gegenfinanziert den Ausbau der Betreuungsinfrastruktur und damit die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stärken, statt für das Fernbleiben von der Kita ein Betreuungsgeld zu bezahlen“ so Katja Dörner, kinder- und familienpolitische Sprecherin der grünen Bundestagsfraktion, die die grünen Ideen in der Familienpolitik zusammenfasste.

„Die Bundesfamilienministerin Schröder bekam in einer von ihrem eigenen Ministerium in Auftrag gegebenen Studie den Beleg, dass in Deutschland Unsummen an finanziellen Mitteln  für sehr geringe Erfolge in der Familienpolitik ausgegeben werden  und mit diesen Geldern zudem Besserverdienenden begünstigt werden“ so die grüne Bundestagsabgeordnete Agnieszka Brugger. Nun versuche man einmal mehr eine Studie, die nicht in das ideologiegeleitete, gestrige Weltbild der Union passe, zu beschönigen und zu zensieren. Mit rund 200 Mrd. Euro gibt kein anderes europäisches Land so viel Geld für über 100 familienbezogene Leistungen aus, während in kaum einem anderen Staat die Geburtenrate so niedrig ist. Außerdem, so die Studie, setze das deutsche System Negativanreize für Frauen bezüglich der Wiederaufnahme einer Erwerbstätigkeit und befördere damit das Risiko der Altersarmut.

Brugger moderierte anschließend die sehr lebhafte Diskussion, in der deutlich wurde, dass  eine Familienpolitik, die die Realitäten und Wünsche der jungen Eltern in den Blick nimmt, dafür Sorge tragen muss, dass eine gute Vereinbarkeit von Erwerbsleben, Karriere, Erziehung und Kinder für Frauen wie Männer endlich möglich ist. Oberschwaben sei bei diesem Ziel vielerorts auf einem guten Weg, es bleibe aber nach wie vor noch viel zu tun."

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