Agnieszka Brugger agnieszka-brugger.de
Im Wahlkreis
Narrenrechtabholen 2015
Ojemine, ojemine!
Ihr Narren gabt mir den Kussorden in der letzten Fasnetszeit
mit dem große Ehre und schwere Bürde zugleich die Trägerin erteilt,
Ich nutze nun die Chance, auch wenn´s unverschämt scheint,
offiziell mich zu beschweren: diese Ehre wird von Euch vielleicht zu selten verteilt!?
Hatte mir von diesem, eurem ach so tollen Orden doch eigentlich erhofft,
dass ähnlich den Märchenerzählungen – wenn entsprechend gehandelt,
das Gegenüber nach dem Kuss sich vom Frosch zum hübschen Prinzen verwandelt.
Von den Narren gezwungen gab ich dem Kommissar Oettinger so ein Bussi letztes Jahr,
doch nichts wie im Märchen daraufhin hier geschah.
Als Trägerin des Ordens da hätte ich schon mal erwartet,
dass nach dieser mutigen Tat die Verwandlung startet,
Es tat sich nix, ich will den Orden nicht gleich reklamieren,
Aber um mich nicht weiter über euer kaputtes Geschenk zu echauffieren:
Als Entschädigung ein andre Geschichte muss werden nun wahr,
Ich hab da schon so eine Idee für das nächste Jahr!
Zu diesem Zweck fiel mir ein anderes altes Märchen ein,
Vom bösen Wolf, dem kleinen Käppchen-Nils und Kretsch, dem tapferen Jägerlein
das soll euch eine Lehre und ein guter Rat für 2016 sein!
Das Märchen geht so: es war einmal...
Schwer zu glauben, aber Unionsmitglieder im Ländle durften auch mal was entscheiden,
Wer von ihnen, eine Rebellion gegen den guten König Kretsch darf starten,
Da tat der gelackte Jüngling Strobel zu Unrecht den Sieg erwarten,
Der alte Wolf ist‘s geworden, was hat diese Bande denn nur geritten?
Nun sind sie alle heillos zerstritten.
Und das alles ging allerdings nicht ohne üblen Klamauk,
denn trotz Wahl wollte Rebellen-Chef bleiben der Hauk.
Doch wir hätten es können allesamt wissen,
Der böse Wolf hat den Armen aus dem Amt weggebissen.
Doch dann kriegt das Tier Zweifel, von seinen verzankten Rudel alleingelassen,
Tut aber immer doch diese Gutmenschen-Landesregierung hassen,
Hat doch zuviel Angst und Respekt vor dem guten und starken König Kretsch bekommen,
Und so wird dann für den Hinterhalt eine einfachere Beute in den Blick genommen.
Der Guido, als schlechte Kopie des guten Königs verkleidet,
Will den kleinen Nils mit der roten Haube beim Spazierganz im neuen Nationalpark reißen,
Der als Königspage unter geringer Aufmerksamkeit leidet.
Aber kurz bevor der Wolf, getarnt im Landesvatergewand,
Dem wieder einmal ahnungslosen Nilsilein den Kopf kann abbeißen
Kommt der Held, König und Jägersmann Kretsch imposant um die Ecke gerannt.
Gewappnet mit einem neuen und besseren Jagdschutzgesetz,
Haut er dem Wolf auf die große Schnauze und rettet dem roten Nils in wahrhaft letzter Sekunde das Leben,
Aus Artenschutzgründen lässt Kretsch den bösen Wolf dann natürlich frei aus seinem Netz,
Und lässt ihm eine ordentliche Kerkerstrafe wo? – natürlich in Aulendorf - geben.
Ich möchte zum Schluss nur kurz unterstreichen:
Es gibt noch viele andre Geschichten dergleichen:
Von den drei Schweinchen bis zu den sieben Geißen
- der Wolf konnte noch nie wirklich was reißen!
Der kleine Verlierer bleibt immer der Wolf, das arme Tier,
Regieren wird weiter und happily ever after der gute König Kretsch hier.
Aber was ist nun die Moral von der Geschicht?
Der Kretsche kann‘s – der Wolf eben nie, nimmer und nicht.
Liebe Grüße soll ich euch Narren von eurem Landeskönig auch bringen,
In bester Erinnerung hat er das letztjährige Waldseer Tanzen und Singen!
Ihr Lieben, Ich hätte Euch eigentlich aus Berlin noch ganz viel zu erzählen,
tu das jetzt aber nicht, um Euch nicht weiter mit meinen Reimen zu quälen
Alljährlich, werde ich zum Einläuten der närrischen Zeit,
von Euch eingeladen nach Bad Waldsee in diese Liebe Runde
Und komme aus Ravensburg zum Feiern immer bereit,
Voller Freude bis in die späteste Stunde.
Statt mich über zahnlose Wölfe und kaputte Kussorden zu beklagen,
Möchte ich euch für die jährliche wunderbare Zeit zum Schluss noch ein großes Danke sagen,
Und lad euch Narren ein nach Berlin auch im Bundestag zu übernehmen die Macht,
Damit auch dort die Masse mal lacht statt zuzuhören nur endlosem Blabla!
Eine fröhliche Fasnet euch allen - AHA!
