Agnieszka Brugger MdB, Sprecherin für Sicherheitspolitik und Abrüstung der Bundestagsfraktion
Bündnis 90/Die Grünen
Liebe Leserin, lieber Leser,

Europa beruht auf Solidarität, gegenseitigem Verständnis und dem Willen, in einem fairen und nachvollziehbaren Verfahren für alle Seiten tragfähige Verhandlungskompromisse zu erzielen. Dem Antrag der Bundesregierung zur Aufnahme von Verhandlungen zum Abschluss eines Hilfsprogramms im Rahmen des Europäischen Stabilisierungsmechanismus (ESM) haben wir in der grünen Bundestagsfraktion deshalb einen eigenen Antrag entgegengestellt. Darin sprechen wir uns ganz klar für ein drittes Hilfsprogramm, gegen einen Grexit und für Reformanforderungen, die erfüllbar, finanzierbar und sozial ausgewogen sind, aus. Ich bin enttäuscht, wie populistisch und anti-europäisch Angela Merkel, Wolfgang Schäuble und Sigmar Gabriel mit der schweren Krise in Griechenland und unserem gemeinsamen Europa umgegangen sind. Weitere Details auch zu der Bundestagsdebatte könnt ihr/können Sie auf der Seite der grünen Bundestagsfraktion nachlesen. 
In den letzten Monaten haben mich neben Griechenland viele andere Themen beschäftigt: Der Filz zwischen dem Rüstungsunternehmen Heckler & Koch und einigen Mitarbeitern aus dem Verteidigungsministerium ist in den letzten Wochen ans Tageslicht gekommen. Schade, dass die Linkspartei sich unserer Forderung nach einem Untersuchungsausschuss nach deren langem Hin und Her nicht angeschlossen hat. Nur dieser hätte die Chance geboten, das Versagen des Ministeriums unter de Maizière und von der Leyen beim Standardgewehr der Bundeswehr, dem G36, lückenlos aufzuklären. Neben diesem Thema drehten sich meine parlamentarischen Wochen unter anderem um den geplanten Einsatz der Bundeswehr im Mittelmeer gegen Schlepperbanden, das fatale Rüstungsabenteuer Meads und einmal mehr um Rüstungsexporte. Das Thema Verkehrspolitik vor Ort hat mich nicht nur bei einer Diskussion von Regio TV beschäftigt, sondern ich habe auch eine Kleine Anfrage an die Bundesregierung zur Elektrifizierung der Südbahn gestellt - nach deren Antwort habe ich zum ersten Mal einen kleinen Hoffnungsschimmer, dass Schwarz-Rot sich vielleicht doch endlich auf den Weg macht. 

Besonders gefreut hat mich, dass ich Anfang Juni viele Ehrenamtliche aus den FlüchtlingshelferInnenkreisen im Landkreis Ravensburg in Berlin begrüßen durfte – das war eine sehr schöne und bewegende Begegnung. 

Nun freue ich mich auf ein paar tolle Wochen im schönen Oberschwaben. 

Viel Spaß beim Lesen meines Newsletters - und wer alte Handys bei sich rumliegen hat, für den ist meine Althandysammel-Aktion vielleicht die richtige Antwort! 

Herzliche Grüße

Althandysammlung vom 13.07.-03.08.2015 in meinem Wahlkreisbüro

Vom 13. Juli bis 03. August könnt ihr/können Sie eure/Ihre alten Handys, die nicht mehr gebraucht werden und vielleicht schon fast vergessen in den Schubladen liegen, sehr gerne in meinem Wahlkreisbüro in der Rosenstraße 39 in Ravensburg jeweils zwischen 10 und 14 Uhr bei meinem Mitarbeiter Ralf Caspart abgeben. Die gesammelten Geräte werde ich an die Deutsche Umwelthilfe übergeben. Dort werden sie dann fachgerecht recycelt, denn die alten Handys beinhalten viele wertvolle Rohstoffe, die so wieder in den Produktkreislauf gelangen anstatt auf der Müllkippe. 

Flüchtlingshelferinnen und -helfer aus dem Landkreis Ravensburg zu Besuch in Berlin

Anfang Juni habe ich viele ehrenamtlich Aktive aus den FlüchtlingshelferInnenkreisen im Landkreis Ravensburg getroffen, die ich zu einer Informationsfahrt nach Berlin eingeladen hatte. Die Gruppe erwartete in der Hauptstadt ein abwechslungsreiches und spannendes Programm. Im Anschluss an einen Vortag auf der BesucherInnentribüne im Plenarsaal des Deutschen Bundestages trafen wir uns zu einer sehr bewegenden und anregenden Diskussion. 
Lesen Sie hier mehr über die BPA-Fahrt. 

Elektrifizierung der Südbahn - eine unendliche Geschichte oder endlich ein bisschen Hoffnung? 

Ich habe eine Kleine Anfrage an die Bundesregierung zur Elektrifizierung der Südbahn gestellt. Zwar gibt sich das Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur in den Antworten recht schmallippig und beantwortet einige Fragen nicht wirklich, jedoch gibt es nun endlich einen kleinen Hoffnungsschimmer: Die Finanzierungsvereinbarung zwischen dem Bund und dem Land Baden-Württemberg soll noch in diesem Jahr kommen. Wenn das stimmt, dann hätte sich die grüne Hartnäckigkeit auf Bundes- und Landesebene ausgezahlt. 
Hier geht es zu den Antworten der Bundesregierung, sowie zum Artikel der Schwäbischen Zeitung und dem Südkurier. 

Pressegespräch: 
"Umsonst ist keine Reha"

Anfang Juli war ich zum Pressegespräch der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG) eingeladen. Mit der Aktion "Umsonst ist keine Reha" will die BWKG darauf aufmerksam machen, dass medizinisch notwendige Reha-Anträge von Kostenträgern und Krankenkassen immer häufiger abgelehnt und notwendige Leistungen nicht ausreichend vergütet werden.
Die Schwäbische Zeitung berichtet über diese Veranstaltung. 

"Durchhalten im Dauerregen"

Zusammen mit unserem grünen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann beim Blutritt in Weingarten - wie jedes Jahr ist dies ein wichtiges Ereignis, das viele Leute anzog und bewegte. Die Schwäbische Zeitung berichtete über den leider sehr verregneten aber trotzdem besonderen Tag.

Für Infrastruktur-Begeisterte:

Die Debatte auf Regio TV zu dem Thema „Lange Leitung am Bodensee? Bundesstraßen und Bandbreite im Fokus“ hat mir viel Spaß gemacht.
Hier geht es zu der Sendung.

Raus aus der Komfortzone -
Lasst uns wieder mehr wagen! 

Wir Grüne wurden lange dafür gewählt, dass wir überholte Ansichten und verkrustete Strukturen in Frage gestellt haben. Dass wir sagen, was ist und wie wir es ändern wollen - auch wenn es bisweilen unbequem ist und wir damit anecken und provozieren. Wir müssen der blassgrauen Politik von neun Jahren Merkel endlich endlich ein Feuerwerk an eigenen Ideen und Visionen entgegensetzen. Nur dann werden wir auch wieder als das wahrgenommen, was wir sind: Querdenker*innen und Impulsgeber*innen. Das sagen Sven Lehmann und ich in einem Blogbeitrag auf Grün.Links.Denken.

"Von der Leyen irrt herum"

Ursula von der Leyen knüpft nahtlos an das Gewurschtel ihrer Vorgänger von der Union im Verteidigungsministerium an. Weniger Show und weniger Hektik und mehr Umsicht wären nötig. Doch von der Leyen setzt lieber auf Schlagzeilen als auf Substanz.
Mehr dazu im Gastbeitrag in der Frankfurter Rundschau von Anton Hofreiter und mir.

Rede zur Mandatsverlängerung EUTM Mali

Am 5. Februar hat der Deutsche Bundestag über die Fortsetzung der europäischen Ausbildungsmission EUTM Mali beraten. Mit der Anhebung der Mandatsobergrenze und der Gestellung des Missionskommandeurs will die Bundesregierung nun mehr Verantwortung übernehmen. Für einen dauerhaften Frieden bedarf es jedoch auch einer politischen Gesamtstrategie, die bei den Konfliktursachen ansetzt.
Hier findet Ihr meine Rede. 
Am 19. Juni 2015 wurde auch das Mandat für die VN-Friedensmission in Mali verlängert.
Hier geht es zu meiner Rede.

Reise nach Mali

Ende Juni haben Toni Hofreiter und ich Mali besucht. Hier geht es zu den Bildern, der Reisebericht folgt im nächsten Newsletter. 
madochab / photocase.com
Bild: madochab / photocase.com

"Neue Waffe für die Bundeswehr: Von der Leyen startet Kampfdrohnenentwicklung"

Frau von der Leyen gefällt sich wieder einmal beim militärischen Tabubruch: Ursula von der Leyen will nicht nur Kampfdrohnen für die Bundeswehr beschaffen, sondern sie sogar mit deutscher Beteiligung mitentwickeln und anschließend weiterverkaufen. Es ist eine bewusste Entscheidung gewesen, europäisch keine reine Aufklärungsdrohne auf den Weg zu bringen, sondern auch ganz klar eine Bewaffnung einzuplanen. Ursula von der Leyen versucht das nun zu verschleiern, indem sie immer nur den harmlosen Begriff der bewaffnungsfähigen Drohnen gebraucht und so tut als sei hier noch kein Beschluss gefasst worden. Dabei ist die Beschaffung von Munition ausdrücklich jetzt schon vorgesehen. Diese europäische Entwicklung von Kampfdrohnen folgt nicht sorgsamen sicherheitspolitischen Überlegungen, sondern dient wieder einmal vor allem dazu, die Wünsche der Rüstungsindustrie zu befriedigen: Hier geht es zum Artikel auf Spiegel Online, der Stuttgarter Zeitung und der Badischen Zeitung
gunsn.bo.rentsch / photocase.com
Bild: gunsn.bo.rentsch / photocase.com

Die never-ending story: Der Euro Hawk soll für mehrere Jahre fliegen

Trotz aller Beschwichtigungen des Verteidigungsministeriums aus dem Jahr 2013 wird die Entwicklung des Auklärungssystems ISIS und die Wiederinbetriebnahme des Prototypen Euro Hawk noch Jahre dauern und über 255 Millionen Euro kosten. Die bisherigen Aussagen des Verteidigungsministeriums, dass ISIS quasi funktionsfähig sei, erwiesen sich somit als dreiste Augenwischerei und haben sich in Luft aufgelöst.
Die FAZ, die Welt, Heise Online und die Kieler Nachrichten berichten über meine Anfrage zum Euro Hawk.

Rede zum Bundeswehrmandat UNMIL

Am 21. Mai 2015 beriet der Deutsche Bundestag zum ersten Mal über das Bundeswehrmandat für die VN-Friedensmission UNMIL in Liberia. Seit 2003 setzt sich die Weltgemeinschaft in dem bürgerkriegszerrütteten Land für mehr Frieden, Sicherheit und Stabilität ein. Wir Grüne unterstützen diese Mission. 
Hier geht es zu meiner Rede. 
judihuii / photocase.com
Bild: judihuii / photocase.com

Weltweite Rüstungsausgaben: Bundesregierung muss ihre Lethargie überwinden

Die weltweiten Rüstungsausgaben sind nach wie vor immens hoch. Angesichts der Gefahr neuer Rüstungsspiralen ist der marginale Rückgang von 0,4 Prozent keineswegs ein Zeichen der Entwarnung. Besonders besorgniserregend ist der Anstieg der Rüstungsausgaben im Mittleren Osten um 5,2 Prozent.
Hier meine Pressemitteilung.
Seenotrettung jetzt! - Agnieszka Brugger MdB und Gerhard Schick MdB (Quelle: Bundestagsfraktion B90/Grüne)

"Für eine humane Flüchtlingspolitik, gegen die militärische Bekämpfung der Schlepperbanden"

Die Bekämpfung der Schlepper durch das Militär ist die absolut falsche Antwort auf die Flüchtlingsdramen im Mittelmeer. Es wäre auch für die eingesetzten SoldatInnen angesichts der völlig unübersichtlichen Lage in Lybien ein hochgefährlicher Einsatz. Es ist zudem völlig unklar, wie man Schlepperboote eigentlich ausfindig machen will, weil diese beispielsweise häufig auch zum Fischen genutzt werden. Die jetzt geplante Militärmission setzt die Flüchtlinge nur noch größeren Gefahren aus und birgt ein großes Eskalationsrisiko. Die Mission würde die Strukturen der Verbrecher, die das Leid der Flüchtlinge ausnutzen, nicht wirklich schwächen. Diese würden ihr zynisches Geschäft einfach anders organisieren und wahrscheinlich weiter aufrüsten. Für die Flüchtlinge in Not sind vielmehr eine funktionierende Seenotrettung sowie legale und sichere Einwanderungswege nach Europa überlebenswichtig, doch an diesen Aufgaben scheitern die europäischen Staaten bisher kläglich. Viel sinnvoller als das militärische Vorgehen gegen Schlepper, ist der Beitrag der Bundeswehr zur Rettung von Flüchtlingen. Ich bin dankbar für jeden Menschen, der aktuell durch die SoldatInnen gerettet werden kann. Es ist ein Armutszeugnis für die europäische Flüchtlingspolitik, dass die Mitgliedsstaaten lieber die Mauern um Europa weiter hochziehen, statt endlich engagiert die Fluchtursachen wie Hunger und Krieg zu bearbeiten. Ein wichtiger Beitrag der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union dazu wäre eine ehrgeizige Klimapolitik und eine gerechtere Außenhandelspolitik. Hier geht es zum Artikel in der Berliner Zeitung. Anfang Juli war ich zudem mit Verteidigungsministerin von der Leyen in Catania, Italien, um mir ein Bild von der Lage vor Ort zu machen.
Die Süddeutsche Zeitung berichtet von der Reise. 
Martin Bliedung / photocase.com
Bild: Martin Bliedung / photocase.com

Nukleare Muskelspiele: Russland und NATO müssen zur Vernunft kommen

Die drohende Aufrüstungsspirale zwischen Russland und der NATO ist gefährlich und verantwortungslos, sie muss umgehend gestoppt werden. Atomwaffen bringen nicht mehr, sondern weniger Sicherheit. Der Einsatz einer einzigen Atombombe hätte katastrophale Folgen für Mensch und Umwelt. Die Bundesregierung sollte sich daher an ihr Versprechen aus der letzten Legislaturperiode erinnern, dass die US-amerikanischen Atomwaffen eines Tages aus Deutschland abgezogen werden. Sie muss alles dafür tun, um eine nukleare Aufrüstung in Europa zu verhindern.
Hier geht es zu meiner Pressemitteilung. 

Rüstungsexporte: Ausfuhr in Drittstaaten beschämend hoch

Die Ausfuhren von Kriegswaffen und sonstigen Rüstungsgütern in Drittstaaten sind nach wie vor beschämend hoch. 60,5 Prozent aller Rüstungsexporte gehen in Länder, die nicht der EU oder NATO angehören oder ihnen gleichgestellt sind. Doch gerade in Ländern wie Saudi-Arabien, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten werden die Menschenrechte mit Füßen getreten. Immerhin sind die Einzelgenehmigungen bei Rüstungsexporten im Jahr 2014 rückläufig. Das ist zwar begrüßenswert, doch dieser Trend muss in den nächsten Jahren fortgesetzt werden.
Hier geht es zu meiner Pressemitteilung.

G36, Untersuchungsausschuss und das Versagen von Frau von der Leyen

Verteidigungsministerin von der Leyen hat dabei versagt, ihre großen An-kündigungen, mit dieser verheerenden Kultur in ihrem eigenen Haus aufräumen zu wollen, in die Tat umzusetzen. Offensichtlich gab es eine schwarze Liste mit JournalistInnen, die kritisch berichtet haben und aufklären wollten. Es ist ein versuchter Angriff auf die Pressefreiheit, wenn hier der Militärische Abschirmdienst (MAD) eingeschaltet werden sollte. Ich finde, das ist ein Unding und nicht zu tolerieren in unserer Demokratie. Ich kann überhaupt nicht verstehen, warum Frau von der Leyen hier nicht gehandelt hat. Dass sie die Unterlagen, die in ihrem Büro vorgelegen haben, nicht gelesen hat, ist keine Entschuldigung, sondern eine faule Ausrede. Frau von der Leyen ist hier in der Verantwortung aufzuklären. Sie hat es bisher nicht geschafft, sie ist wieder nur ausgewichen. Deshalb müssen wir jetzt mit dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss die Verfehlungen an dieser Stelle aufklären. Wir wollen nachfragen, wie es sein kann, dass über Jahre hinweg das Parlament falsch informiert wurde, dass Kritiker im eigenen Haus mundtot gemacht wurden, während die Verantwortlichen dafür immer noch da sind und an verantwortlichen Stellen sitzen und Karriere machen konnten. Unsere Forderung nach einem Untersuchungsausschuss findet sich in vielen Medien wieder: Süddeutsche ZeitungTagesschauSpiegel OnlineZeitWelt, Focus OnlineSüdwest Pressetaz und Tagesspiegel. 

Hier ein paar weitere Artikel zur G36-Affäre: 

Ich habe einen offenen Brief an die Verteidigungsministerin geschrieben, er wurde u.a. von Spiegel Online aufgegriffen. 

Chaostage bei von der Leyen: 
Die Ministerin hat offensichtlich keinen Überblick über das Chaos in ihrem Ministerium und kennt nicht einmal die Vorgänge in ihrem eigenen Büro, denn dort lag ein Vermerk vor, der aufzeigte, wie dick der Filz zwischen einigen Mitarbeitern aus dem Verteidigungsministerium und Heckler & Koch ist. 
Hier geht es zum Artikel auf Spiegel Online. 

Hat das Verteidigungsministerium uns die Unwahrheit gesagt oder nicht? Hat der MAD in der G36-Affäre ermittelt? 
Süddeutsche Zeitung und Zeit Online berichten darüber. 
JKay / photocase.com
Bild: JKay / photocase.com

"Grüne warnen von der Leyen vor Meads-Beschaffung"

Noch während im Rahmen des G36-Skandals der Filz zwischen dem Verteidigungsministerium und der Rüstungsindustrie aus dem Dunkeln ans Tageslicht befördert wird, lassen einige Lobbyisten in den Hinterzimmern schon wieder die Sektkorken knallen. Trotz des immensen Kostenrisikos will Ursula von der Leyen offensichtlich die aus guten Gründen gestoppte MEADS-Entwicklung wiederbeleben und dafür mehrere Milliarden über den Tisch schieben. Nach wie vor bestehen ungeheure Unsicherheiten hinsichtlich der Realisierung dieses Projektes, die auch das von der Verteidigungsministerin selbst in Auftrag gegebene Rüstungsgutachten in sehr drastischen Worten beschrieben hat. Immer noch sind viele Fragen völlig ungeklärt. Angesichts der dringend notwendigen Reformen im Rüstungsbereich ist es völlig unverantwortlich, jetzt ein Projekt dieser Größenordnung auf den Weg zu bringen ohne eine klare sicherheitspolitische Begründung und Priorisierung. Hier droht gerade, ein neues Beschaffungsdesaster seinen Lauf zu nehmen. Auch wenn die Rhetorik unter von der Leyen sich verändert hat, unter dem Deckmantel verbirgt sich immer noch eine falsche Politik für die Rüstungsunternehmen, die zu Lasten der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler sowie der Bundeswehr geht. Viele Medien berichten darüber: Zeit OnlineFAZDeutschlandfunkFocus Online und n-tv.

Panzer-Forderungen:
Erst denken, dann handeln

Die Forderungen aus Union und SPD nach mehr Panzern ist sicherheitspolitisch und finanziell abwegig. Statt vorschnelle Entscheidungen zu treffen, muss das Verteidigungsministerium zuerst die sicherheitspolitischen Ziele und Aufgaben der Bundeswehr definieren. Erst dann kann sie festlegen, welches Gerät wirklich benötigt wird. Bereits bei der jüngsten Bundeswehrreform wurden viele Fehler gemacht, weil sie ohne einen klaren sicherheitspolitischen Kompass konzipiert wurde.
Hier geht es zu meiner Pressemitteilung.
Meine Kritik greifen die taz, die Deutsche Welle und die Sächsische Zeitung auf. 

"Regierung genehmigt Rüstungs-Exporte nach Saudi-Arabien"

Erst kürzlich wurde behauptet, dass die Bundesregierung alle Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien vorerst stoppen würde. Wie die jetzt erteilten Genehmigungen des Bundessicherheitsrates zeigen, kann davon keine Rede sein. Im Gegenteil, Schwarz-Rot liefert auch bei dieser Genehmigungsrunde Waffen und andere Rüstungsgüter an Drittstaaten, in denen Menschenrechte systematisch verletzt werden. Dazu zählen Saudi-Arabien und Ägypten. Die Bundesregierung muss ihre Ankündigungen von einer neuen deutschen Verantwortung in der Außenpolitik ernst nehmen. Dazu gehört auch, endlich Rüstungsexporte in Krisenregionen und in Staaten zu stoppen, in denen Menschenrechte systematisch verletzt werden. Frieden, Sicherheit und Menschenrechte müssen mehr als kurzfristige deutsche Wirtschaftsinteressen zählen.
Die Süddeutsche Zeitung und die Deutsche Welle greifen meine Kritik auf.
dtaeubert / photocase.com
Bild: dtaeubert / photocase.com

Rede zur Mandatsverlängerung UNIFIL

Am 19. Juni 2015 verlängerte der Deutsche Bundestag das Bundeswehrmandat für die VN-Friedensmission UNIFIL im Libanon. Diese Friedensmission ist angesichts der explosiven Lage in der Nachbarschaft ebenso wie der innenpolitisch fragilen Situation im Libanon keine Selbstverständlichkeit, sondern eine Erfolgsgeschichte. Aber wir müssen auch über die Situation der Flüchtlinge im Libanon sprechen. Gerade wenn man verhindern will, dass es im östlichen Mittelmeer zu genau solchen dramatischen Katastrophen wie vor Libyen und Lampedusa kommt, darf man nicht die Schlepper in einer militärisch hoch riskanten Mission bekämpfen. Die europäische und deutsche Verantwortungslosigkeit in der Flüchtlingspolitik muss ein für alle Mal beendet werden. 
Hier geht es zu meiner Rede
Sie wollen sich austragen? Kurze Mail an agnieszka.brugger@bundestag.de genügt