Agnieszka Brugger MdB, Sprecherin für Sicherheitspolitik und Abrüstung der Bundestagsfraktion
Bündnis 90/Die Grünen
Liebe Leserin, lieber Leser,

das Wahlergebnis in Mecklenburg-Vorpommern ist nicht nur für uns Grüne sehr enttäuschend und besorgniserregend. Nun sind wir als Bürger*innen und Politiker*innen mehr denn je gefordert, für unsere Werte, für ein solidarisches, tolerantes und gutes Miteinander einzutreten und den Zusammenhalt unserer Gesellschaft zu stärken.

Gerade geht unsere Haushaltswoche im Parlament zu Ende. In den letzten zwei Monaten standen zwar keine Sitzungswochen in meinem Terminkalender, meine fachpolitischen Themen haben mich aber trotzdem immer wieder beschäftigt - das beschämende Rekordhoch bei den Waffenexporten, der Streit mit der türkischen Regierung um das Besuchsrecht der Abgeordneten bei der Bundeswehr in Incirlik und vor allem auch das neue Weißbuch der Bundesregierung zur Sicherheitspolitik.

Zwei Monate ohne Sitzungswochen in Berlin bedeuten auch mehr Zeit, um in Oberschwaben und im Allgäu unterwegs zu sein und mit den Menschen dort das Gespräch zu suchen. Ob bei den zahlreichen, toll organisierten Festen oder im Rahmen meiner ebenso informativen wie schönen Sommertour. Auf dem Bio-Hof, im Bauernhausmuseum, in der Schulklasse - ich habe überall viel mitgenommen. Einige dieser Besuche und weitere Themen können in diesem Newsletter noch einmal nachverfolgt und weitergelesen werden.

Herzliche grüne Grüße

Foto: Susi Weber / Schwäbische Zeitung
Von Herzen danke ich für die tolle Unterstützung!
Alle Neugierigen, die nicht bei der Nominierungsveranstaltung dabei waren, können in der Schwäbischen Zeitung und auf der Seite des Kreisverbands Ravensburg noch einmal nachlesen und -hören, warum ich sehr gerne im schönsten aller Wahlkreise für die Bundestagswahl 2017 kandidieren will und werde.

Vom Landwirt in Oberschwaben bis zu den Krisenherden der Welt
Im Gespräch mit SWR4 habe ich erzählt, was mich in meiner Arbeit in Berlin und Ravensburg alles umtreibt. Von der Situation in der Türkei bis zur Milchpreisproblematik haben wir viele wichtige Themen besprochen und auch einen Blick zurück auf meine Anfänge im Bundestag geworfen.
Foto: photocase.de / kallejipp
Weißbuch: Verstaubte Ideen aus der Mottenkiste statt Zukunftsstrategie für Frieden
In Berlin wurde Mitte Juli das neue Weißbuch zur Sicherheitspolitik vom Kabinett abgenickt. Ursula von der Leyen hat jedoch fahrlässig die Chance vertan, das so dringend benötigte neue Kapitel in der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik aufzuschlagen. In meiner Pressemitteilung und einem Interview im Deutschlandfunk kritisiere ich unter anderem, dass die wirklichen Antworten auf die Krisen unserer Zeit im neuen Weißbuch nur ein trauriges Schattendasein fristen. Netzpolitik.org geht bezüglich der gefährlichen Cyber-Pläne mehr ins Detail.
 
Rüstungsexporte gehen unter Gabriels Federführung durch die Decke
Mit dem Rüstungsexportbericht 2015 hat die schwarz-rote Bundesregierung einen erschreckenden Negativ-Rekord geliefert, der für mich eine desaströse Bilanz der Verantwortungslosigkeit darstellt. Das kritisiere ich nicht nur in meiner Pressemittteilung, sondern auch in meiner Rede im Bundestag. Kurz davor war gerade bekannt geworden (Spiegel Online und Süddeutsche Zeitung), dass nun auch die Lieferung von Patrouillenboote an Saudi-Arabien ohne jeden Skrupel vom Bundessicherheitsrat durchgewunken wurde. 

 

Foto: photocase.de / sör alex
Klares "Nein" zur Wiedereinführung der Wehrpflicht
Warum ich die Forderung nach Wiedereinführung der Wehrpflicht für völlig absurd halte und darin eine unnötige Panikmache sehe, erläutere ich im Focus und in der Südwest Presse.

Bundeswehr im Innern: Profilierung mit der Brechstange
Der Amoklauf von München und die Anschläge in Würzburg und Ansbach haben uns alle tief erschüttert. Diese schrecklichen Ereignisse für parteipolitische Spielchen auszunutzen, ist absolut unangebracht. Ursula von der Leyen versucht wiederholt die engen Grenzen für Bundeswehreinsätze im Innern aufzuweichen.
Der Jugend eine Stimme geben
Beim UNESCO-Projekttag in der Edith-Stein-Schule in Ravensburg durfte ich mit Schülerinnen und Schülern diskutieren und habe mich über ihre vielen guten Ideen zur Bekämpfung von Fluchtursachen gefreut. Die Schwäbische Zeitung berichtete über den Projekttag.

Am Gymnasium Weingarten habe ich mit zwei sehr interessierten Schulklassen über aktuelle politische Entwicklungen gesprochen. Die Themen waren definitiv keine leichte Kost: Brexit, der Putschversuch in der Türkei und die Sicherheitslage in Deutschland.

Bei meinem Besuch in der Kuppelnauschule habe ich mir das dortige Konzept der Gemeinschaftsschule nicht nur angeschaut, sondern konnte mir in Gesprächen mit engagierten Lehrerinnen und Lehrern ein Bild über die Situation vor Ort machen - sowohl von den Vorteilen als auch den Herausforderungen. Krönender Abschluss war eine wunderbare Diskussion in der sechsten Klasse, bei der mir die Schülerinnen und Schüler regelrecht Löcher in den Bauch gefragt haben.
Unterwegs in Oberschwaben
Die Familien Gebhardt und Hagen betreiben gemeinsam die Zußdorfer Biohof Gbr. Der Besuch des Biohofs war sehr informativ, hat Spaß gemacht und mein Biogemüse konnte ich auf diesem Weg auch gleich dort im Hofladen einkaufen. Einen ausführlichen Bericht findet Ihr auf meiner Homepage.

In Schlier habe ich mit vielen syrischen Flüchtlingen, den Ehrenamtlichen des Helferkreises Asyl, Bürgermeister Hausmann und der Flüchtlingsbeauftragten Michaela Berger die aktuellen Herausforderungen und drängenden Probleme diskutiert. Ich nehme viel nach Berlin mit, denn insbesondere die Situation beim Familiennachzug ist nach wie vor dramatisch. Die langen Wartezeiten und die zahlreichen bürokratischen Hürden sind für alle Beteiligten untragbar.

 

Sehr schön und interessant waren die informativen Stunden im großartig konzipierten Bauernhaus-Museum Wolfegg. Faszinierende Ausstellungen machen das Museum zu einem sehr lohnenswerten Ausflugsziel. Einen Bericht zum Besuch unserer kleinen grünen Delegation findet ihr auf meiner Homepage. 

 

Klare Haltung gegenüber Erdogan
Wenn Parlamentariern und Parlamentarierinnen der Besuch eines Bundeswehrstützpunktes verwehrt und so eine historische Resolution des Bundestages als politische Verhandlungsmasse genutzt wird, ist das nicht hinnehmbar. Darüber sind wir uns im Parlament über die Parteigrenzen hinweg einig. Ich habe hier immer eine klare und eindeutige Positionierung der Bundesregierung gefordert, wie bei Spiegel Online nachzulesen ist. In der Frankfurter Rundschau und den Stuttgarter Nachrichten sage ich zudem deutlich, dass es ein klares Zeichen gewesen wäre, wenn Frau von der Leyen bei ihrer letzten Reise zu dem Luftwaffen-Stützpunkt direkt Abgeordnete und Medien mitgenommen hätte.

Bundeswehr in Mali erhält besseren Schutz
Die Welt berichtete über meine Frage an das Verteidigungsministerium zum Einsatz von Fesselballons für bessere Aufklärung rund um das Bundeswehrfeldlager in Gao, Mali. Nach nochmaliger Prüfung hat sich das Ministerium nun doch zu einer Anschaffung des Aufklärungssystems entschieden. Ein richtiger Schritt, der hoffentlich rasch zum Schutz der Soldatinnen und Soldaten im gefährlichen Einsatz in Mali beiträgt. Der Deutschlandfunk berichtet in einem umfassenden Feature über die Situation im Land.

Militäreinsatz über Syrien und dem Irak: Bundesregierung handelt fahrlässig
In der Berliner Morgenpost kritisiere ich, dass sich die Bundesregierung weiter völlig plan- und strategielos am Militäreinsatz über Syrien und dem Irak beteiligt. Sie liefert detaillierte Aufklärungsbilder für Luftangriffe, ohne wirklich zu wissen, wer die gesammelten Informationen erhält und welche Ziele dann damit verfolgt werden.
Sie wollen sich austragen? Kurze Mail an agnieszka.brugger@bundestag.de genügt