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Liebe Leserin, lieber Leser,
hinter mir liegen einige Wochen, die stark unter dem Stern der Friedenspolitik standen:
Unsere große grüne Friedenskonferenz lockte über 250 Besucherinnen und
Besucher nach Berlin, im Bundestag haben wir über die Exportgenehmigung
an Heckler & Koch für G36-Gewehre nach Mexiko, den deutschen OSZE-Vorsitz im Jahr 2016 und über die in Büchel gelagerten US-amerikanischen Atomwaffen heftig diskutiert. Hinzu kam die Debatte um den Auslandseinsatz der Bundeswehr EUNAVFOR MED,
den wir Grünen klar ablehnen. Denn anstatt zu helfen und Seenotrettung
zur obersten Priorität zu machen, will die Bundesregierung lieber eine
hochriskante militärische Jagd auf die Schlepper beginnen und sperrt
sich gegen legale Zugangsmöglichkeiten nach Europa. An dieser
Stelle möchte ich zudem besonders mit einem Spendenaufruf auf das
wichtige und beeindruckende Engagement bei der Seenotrettung durch die
zivile Organisation Sea-Watch aufmerksam machen: Wer
die Privatinitiative Sea-Watch zur Rettung von Flüchtlingen vor der
libyschen Küste finanziell unterstützen möchte, findet hier mehr Informationen.
Wer gegen Flüchtlinge hetzt und Menschen angreift, die
vor Krieg, Hunger und Verfolgung zu uns fliehen, der greift uns alle und
alle unsere Werte an. In den letzten Monaten gab es viel zu viele
solcher schändlichen Angriffe. Es gibt aber auch viele Menschen, die
sich gegen den rechten Mob stellen, Flüchtlinge willkommen heißen und
vor Ort konkret helfen. Sie und ihre wichtige Arbeit müssen wir
unterstützen. In Berlin und bei meiner aktuellen Tour durch
Baden-Württemberg treibt mich gerade, wie viele Menschen im Ländle,
die Situation der Flüchtlinge um. Im Newsletter gibt es natürlich
einige Infos und Initiativen zu diesem Thema.
Ich freue mich sehr darauf, in den nächsten Monaten viel im Südwesten der Republik vor Ort und unterwegs zu sein. Natürlich
werde ich mich gemeinsam mit meine grünen Freundinnen und Freunde in
Baden-Württemberg für eine erfolgreiche Fortsetzung der grün-roten
Landesregierung nach der Landtagswahl im kommenden März einsetzen. Wir
sehen uns also bestimmt bald bei Veranstaltungen oder am grünen
Infostand. Wann und wo ich im Ländle unterwegs bin, könnt ihr hier nachschauen.
Bis dahin: herzliche grüne Grüße

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Foto: Grüne Bundestagsfraktion (ccby2.0)
Asylrechtsverschärfung
Wir Grüne haben im Bundestag einen eigenen Entschließungsantrag zum Asylverfahrensbeschleunigungsgesetz der
Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD eingebracht. Die letzten Monate
waren geprägt von Empathie, Aufnahmebereitschaft und viel Improvisation
auf allen Seiten. Das alles wird auch in Zukunft benötigt. Jetzt gilt es
aber, über die primär auf Nothilfe ausgerichteten Aktivitäten hinaus,
einen Schritt nach vorne zu gehen und die Willkommenskultur in eine
Willkommensinfrastruktur münden zu lassen. Die muss insbesondere
bei Bildung, Arbeitswelt, Wohnen und gesellschaftlicher Integration und
sozialer Teilhabe ansetzen. Um diese Herausforderung zu meistern, haben
wir Grünen unsere eigenen Forderungen formuliert. Auch wenn der
Gesetzentwurf der Bundesregierung die dringend benötigte finanzielle
Unterstützung der Länder und Kommunen auf den Weg bringt, geht er
an vielen Stellen in die falsche Richtung und antwortet auf die
aktuellen Herausforderungen vor allem mit restriktiven
Maßnahmen. Bei den Einzelabstimmungen über den Gesetzentwurf der
Bundesregierung habe ich mit "Ja" für die Unterstützung Länder und
Kommunen und mit "Nein" für die Asylrechtsverschärfungen gestimmt. Am
Ende hat der Bundestag noch einmal über das Gesamtpaket abgestimmt, hier
lautet mein Votum "Nein".
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Foto:kallejipp / photocase.com
Heuchelei bei Rüstungsexporten nach Mexiko
Trotz außenpolitischer Bedenken erteilte die Bundesregierung eine
Exportgenehmigung an Heckler & Koch für G36-Gewehre nach Mexiko.
Noch 2005 lehnte das Auswärtige Amt eine Lieferung von G36-Gewehren
durch Heckler & Koch nach Mexiko ab, weil bekannt war, dass
mexikanische PolizistInnen in bestimmten Regionen für
Menschenrechtsverletzungen verantwortlich waren. Später
wurde der Export dann doch genehmigt: Das Ministerium beschloss,
"außenpolitische Bedenken gegen die Ausfuhr unter der Forderung der
Anwendung des Exportgrundsatzes "Neu für Alt" (…) zurückzustellen." Hier
wurde eine große Heuchelei mit dem Grundsatz "Neu für Alt" betrieben,
der eigentlich nur als Alibi missbraucht wird, um ein Waffengeschäft zu
kaschieren. Hier geht es zur Reportage von Report Mainz.
Am 23. September 2015 debattierten wir auch im Bundestag über diese
Lieferung von G36-Gewehren nach Mexiko. Denn am 26. September 2014
griffen in der mexikanischen Stadt Iguala Polizisten und Söldner
Studenten an - sechs von ihnen starben, 43 sind bis heute spurlos
verschwunden. Relativ schnell war klar, dass bei diesem Angriff deutsche
Sturmgewehre vom Typ G36 aus dem Hause Heckler & Koch eingesetzt
wurden. Der Export von G36 unter der letzten großen Koalition hat mit
einer restriktiven Rüstungsexportpolitik nichts zu tun. Wir Grüne werden
nicht aufgeben, für eine Politik zu streiten, die sich Frieden,
Sicherheit und Menschenrechten verpflichtet fühlt und diese nicht den
Gewinninteressen einzelner Rüstungsunternehmen opfert. Hier geht es zu meiner Rede.
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Foto: misterQM / photocase.com
Fraktionsübergreifender Aufruf: Flüchtlinge schützen - Rassismus ächten - Naziterro bekämpfen
Die
Hilfsbereitschaft für Flüchtlinge ist zurzeit überwältigend und doch
wird fast jeden Tag in einer Flüchtlingsunterkunft ein Brand gelegt. Um
ein klares Zeichen gegen Rassismus und Fremdenhass zu setzen, haben wir
Grüne zusammen mit vielen Abgeordneten der Linken und SPD einen Aufruf
unterzeichnet. Danke an Sevim Dagdelen (DIE LINKE), Cem Özdemir (Bündnis
90/Die Grünen) und Rüdiger Veit (SPD), die diese wichtige Initiative
auf den Weg gebracht haben. Hier geht es zu der fraktionsübergreifenden Initiative.
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G36: Die Kumpanei geht weiter
Die Kumpanei zwischen Verteidigungsministerium und Heckler & Koch
scheint genauso weiterzugehen wie bisher. Nachdem die Ministerin
das G36 schon vor Monaten verbal ausgemustert hat, musste die Bundeswehr
ziemlich lange auf die angeblich schnelle Zwischenlösung warten. Hier geht es zu meinem Statement zur G36-Affäre.
Mittlerweile hat das Verteidigungsministerium auch die Neuausschreibung
für ein neues Sturmgewehr für die Bundeswehr beschlossen. Meine Kommentierung findet Ihr/Sie hier.
Auch die Ergebnisse der vier Kommissionen zum G36 bestätigen viele
Befürchtungen und belegen die Kritik der vergangenen Monate.
Insbesondere der Müller-Bericht stellt ein verheerendes Zeugnis über das
Organisationsversagen im Hause von der Leyen aus. Die vielen Fehler aus
der G36-Affäre stehen beispielhaft für die immensen Probleme im
Beschaffungsbereich. Hier geht es zu meiner Pressemitteilung.
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Foto: JKay / photocase.com
Rede zum deutschen OSZE-Vorsitz in 2016
Am 1. Oktober 2015 debattierten wir im Bundestag über den OSZE-Vorsitz.
Für den deutschen Vorsitz gibt es aus meiner Sicht zwei zentrale
Handlungsfelder: Das erste liegt im Bereich Abrüstung und
Rüstungskontrolle, das zweite in der Ukrainekrise. Die OSZE hat die
unheimlich wichtige und extrem schwierige Aufgabe, die Umsetzung des
Minsker Abkommens und den Waffenstillstand zu überwachen. Hier geht es zu meiner Rede.
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Foto: Grüne Bundestagsfraktion (ccby2.0)
Mali: mehr deutsches Engagement
Immer wieder wurde in den vergangenen Jahren von mehr internationaler
Verantwortung Deutschlands gesprochen. Die Unterstützung von
Friedensmissionen der Vereinten Nationen mit ihren polizeilichen und
zivilen Komponenten können hier durchaus ein wichtiger und wertvoller
Beitrag sein. Hier geht es zum Interview mit dem WDR zu Mali.
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Foto: MPDO1605
Nachhaltige und gerechte Hilfe für Griechenland
Mit ihrer Verhandlungsführung haben Kanzlerin Merkel und Finanzminister
Schäuble den Zusammenhalt in Europa und in der Eurozone in den letzten
Monaten fahrlässig aufs Spiel gesetzt. Zum Glück sind sie mit ihrem
anti-europäischen Kurs gescheitert, doch im ausgehandelten Paket fehlen
nach wie vor die notwendigen Schuldenerleichterungen für eine
langfristige Lösung der Krise. Es fehlen auch noch immer die notwendigen
Investitionen. Griechenland braucht Zeit, europäische Solidarität und
einen Green New Deal, um weitere Reformen umzusetzen, die Wirtschaft
nachhaltig zu stabilisieren und die soziale Not im Land zu lindern.
Griechenlands Platz ist im Euro, die Bundesregierung sollte sich endlich
klar und ohne Zweifel dazu bekennen und von ihrer Kaputtsparpolitik
verabschieden. Vor diesem Hintergrund habe ich trotz Kritik dem dritten
Hilfspaket für Griechenland zugestimmt. Hier
geht es zum grünen Entschließungsantrag, in dem wir nachhaltige
Investitionen und ein Ende der Kaputtsparpolitik fordern.
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Foto: Stephan Röhl
Sommerinterview: Flüchtlinge sollen Perspektive haben
In der Sommerpause gab es die Gelegenheit, auf ein ereignisreiches
parlamentarisches Jahr zurückzublicken. Ende Juli sprach ich mit der
Schwäbischen Zeitung über unsere Konzepte für eine Flüchtlingspolitik
mit Herz, den Bürgerkrieg in Syrien und die Rüstungsdesaster im
Verteidigungsministerium. Hier geht es zum Interview.
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Rüstungsexporte: Völlig außer Kontrolle
Eine strenge und zurückhaltende Rüstungsexportpolitik gibt es im
Wirtschaftsministerium nur auf dem Papier, in der Realität ist und
bleibt Deutschland auch aufgrund von Sigmar Gabriels Scheinankündigungen
einer der führenden Waffenexporteure der Welt. Die taz berichtet über meine Kleine Anfrage
zu den Kleinwaffengrundsätzen der Bundesregierung sowie zur Förderung
von Schlüsseltechnologien im Rüstungsbereich. Und die Reaktion der SPD
auf die grüne Kritik zeigt: getroffene Hunde bellen.
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Foto: Grüne Bundestagsfraktion (ccby2.0)
Konferenz: Friedenspolitik in einer unfriedlichen Zeit
Die Schreckensbilder aus Syrien, Jemen, Irak, Mali oder der Ukraine
stellen die Außen- und Sicherheitspolitik vor große
Herausforderungen. Deutschland kann noch viel mehr tun - wie eine
bessere Sicherheits- und Friedenspolitik aussieht, haben wir
auf der Grünen Friedenskonferenz am 18. September 2015 in zwei
Panels und fünf Workshops diskutiert. Hier geht es zum Storify.
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Wie von der Leyen dem Bundestag Auskunft verweigert
Die Antworten der Bundesregierung auf unsere Kleinen Anfragen sind sehr
oft unzureichend und frustrierend. Bei meinem Fragekatalog zum
Weißbuch-Prozess des Verteidigungsministeriums und den wichtigen
Entscheidungen, die gerade in Bezug auf die Struktur der Bundeswehr
getroffen werden, hat von der Leyens Ministerium aber die
Unverschämtheit auf den Gipfel getrieben. Das Antwortschreiben zeugt von
einer Arroganz gegenüber dem Parlament - oder wie die Welt schreibt: es
enthält nur „bla, bla bla“. Hier geht es zum Bericht der Welt vom 02.09.2015 und hier gibt es die Antwort des Verteidigungsministeriums zum Nachlesen.
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Sea-Watch - wichtige Aktion im Bundestag
Vielen Dank für das beeindruckende Engagement und die Rettung
zahlreicher Flüchtlinge im Mittelmeer. Sea-Watch und andere zivile
Organisationen haben die Lücke gefüllt, die durch das Versagen der
europäischen Mitgliedsstaaten bei der Seenotrettung schon seit Jahren
besteht. Heute konnte die Aktion #SWSpreeboot wahrscheinlich nicht
einmal ansatzweise zeigen, welchen Gefahren und Strapazen die
Flüchtlinge ausgesetzt sind, die verzweifelt den Weg über das Mittelmeer
suchen. Auf dem Boot in der Spree kamen einst rund 200 Menschen nach
Europa. Ihre Überfahrt dauerte 36 Stunden, sie hatten keine
Schwimmwesten. Wir waren heute "nur" 120 Menschen für ein paar Minuten
unter weit besseren Bedingungen - allein das war extrem
beklemmend. Diese Aktion verdeutlicht noch einmal wie dramatisch
die Umstände sind und wie wichtig und notwendig die Seenotrettung
ist. Auch wenn sie die ein oder andere Kontroverse in den sozialen
Medien ausgelöst hat, hat die Aktion mehr Aufmerksamkeit für die
wichtige Arbeit von Sea-Watch geschaffen und vor allem deshalb war ich
persönlich mit dabei.
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Althandys für den Naturschutz
Mehr als 100 Millionen nicht mehr gebrauchte Handys liegen in deutschen
Schubladen. Wir Grünen haben deshalb zu einer Handy-Sammelaktion
aufgerufen, um wenigstens einen kleinen Teil dieses
„Schubladen-Schatzes“ zu heben und zu recyceln. Insgesamt kamen 2500
Geräte zusammen, aus unserem Wahlkreis Ravensburg kam mit über 300
Handys der mit Abstand größte Beitrag. Die Geräte wurden der Deutschen
Umwelthilfe übergeben, die sich gemeinsam mit der Telekom um das
Recyceln kümmert. Auf diese Weise werden knappe und teure
Erdmetall-Ressourcen geschont. Vielen Dank an alle, die dabei geholfen
haben!
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Foto: Martin Bliedung / photocase.com
Nuklearwaffen in Deutschland
Es ist unglaubwürdig, wenn die Bundesregierung offiziell für atomare
Abrüstung wirbt und auf der anderen Seite nichts gegen die Stationierung
von US-Atombomben in Deutschland unternimmt. Da offenbart sich die
Heuchelei, denn es handelt sich offenkundig nicht um eine kleine
Lebensverlängerungsmaßnahme, sondern um eine Waffe von ganz neuer
Qualität und damit um ein milliardenschweres Aufrüstungsprogramm. 70
Jahre nach Hiroshima sollte endlich Schluss mit diesem Irrsinn sein. Das
Hamburger Abendblatt
greift meine Kritik auf. Der Bundestag debattierte am 30.
September 2015 in einer Aktuellen Stunde über eben diese Atomwaffen. Hier geht es zu meiner Rede.
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Foto: dtaeubert / photocase.com
Hiroshima und Nagasaki - Tage des Gedenkens, Tage des Handelns
Vor 70 Jahren warfen die USA über Hiroshima und drei Tage später über
Nagasaki Atombomben ab, dabei starben binnen Minuten qualvoll
zehntausende Menschen. Solche Tage des Gedenkens sollten auch Tage
des Handelns sein. Selbst nach 70 Jahren gibt es immer noch Arsenale
dieser barbarischen Massenvernichtungswaffen, die die Welt mehrfach
zerstören könnten. Das Engagement für eine Welt ohne Atomwaffen ist
nicht nur eine Lehre aus den Grauen der Vergangenheit, sondern eine
Pflicht und Verantwortung unseren Kindern und Enkelkindern gegenüber. Hier geht es zu meiner Pressemitteilung.
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Foto: gunsn.bo.rentsch / photocase.com
"Bundeswehr soll militärische Einheit für Netzwelt bekommen"
Die Bundesregierung hat das Cyber-Thema in den letzten Jahren
verschlafen. Ursula von der Leyen springt jetzt auf den fahrenden Zug,
ohne klar zu sagen, wie Aufgaben und Auftrag eines möglichen neuen
Organisationsbereiches konkret aussehen sollen. Das
Verteidigungsministerium hüllt sich seit Wochen dazu in Schweigen und
verstrickt sich in Widersprüche, welche genauen Aufgaben die Bundeswehr
im Bereich Cyber eigentlich übernehmen soll. Das Versteckspiel der
letzten Monate muss umgehend beendet werden. Wieder einmal hält die
Verteidigungsministerin ihren eigenen Vorsatz nicht ein, Transparenz
gegenüber dem Parlament und der Öffentlichkeit herzustellen. Dabei geht
es um eine Entscheidung von großer Tragweite, wenn die Bundeswehr in
Zukunft in andere Netze wirken soll. Wer Angriffe selbst durchführen
will, rechtfertigt die Kriegsführung im Cyberspace. Statt die Debatte
mit Aufrüstungs- und Angriffsszenarien aufzuheizen, sollte die
Bundesregierung mehr tun, um die Netze sicherer und friedlicher zu
machen. Die Rheinische Post berichtet über den geplanten neuen Organisationsbereich "Cyber". Hier findet ihr/finden Sie meine Pressemitteilung.
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