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Liebe Leserin, lieber Leser,
das Ergebnis der Wahlen in den Vereinigten Staaten bedeutet für uns
Europäerinnen und Europäer vor allem eines: Wir müssen jetzt mehr denn
je zusammenrücken und uns noch entschlossener für den Zusammenhalt
unserer Gesellschaft stark machen. Es war eine böse Überraschung, dass
Donald Trump trotz seiner populistischen, sexistischen und rassistischen
Rhetorik die Präsidentschaftswahl gewonnen hat. Wir in Europa müssen in
der künftigen Zusammenarbeit mit den USA gemeinsam und selbstbewusst
die Werte Freiheit, Solidarität und Weltoffenheit vertreten.
In der Türkei markieren die aktuellen Festnahmen kurdischer
Oppositions-Abgeordneter einen neuen Tiefpunkt in der dramatischen
Entwicklung des Landes. Erdogan zertrümmert Tag für Tag die
Fundamente der Rechtsstaatlichkeit und der Demokratie. Was muss noch
passieren, damit die Bundesregierung endlich den schäbigen
EU-Türkei-Deal aufkündigt und klare Worte gegenüber dem türkischen
Präsidenten findet? Die kleinen Hoffnungsschimmer, die ich während
meiner Delegationsreise zum Luftwaffenstützpunkt in Incirlik
wahrgenommen habe, sind leider mittlerweile vollständig verflogen.
Mit dem aktuellen Rüstungsexportbericht für das erste Halbjahr 2016
schlägt die Bundesregierung ihren eigenen, beschämenden Vorjahresrekord.
Besonders erschreckend und bestürzend sind die Waffenlieferungen an das
kriegführende und menschenverachtende Regime Saudi-Arabiens. Aber auch
die im Vergleich zum Vorjahr immens gestiegenen Lieferungen an die
Türkei sind gerade genau das falsche Signal. Exporte von Rüstungsgütern
in Krisenregionen, an Kriegsparteien und an Akteure, die Menschenrechte
verletzen müssen endlich gestoppt werden. Ein strenges
Rüstungsexportgesetz ist längst überfällig, damit dieser verheerenden
Praxis der letzten Jahre ein Ende gesetzt wird. Dafür habe ich aus
der Opposition viele Jahre gekämpft und dafür möchte ich mich auch in
Zukunft weiter einsetzen.
Frieden, Sicherheit und Menschenrechte sowie ein solidarisches,
tolerantes und gutes Miteinander – das sind meine Herzensthemen, für die
ich mich in den nächsten Jahren gerne weiter als Eure Abgeordnete im
Parlament und vor Ort im Wahlkreis stark machen möchte. Ich will dazu
beitragen, dass die Politik im Lande immer grüner wird und wir an die
tollen Erfolge unserer letzten Landtagswahl anschließen können – im
Allgäu und in Oberschwaben, in Baden-Württemberg und in ganz
Deutschland.
Gemeinsam mit Euch möchte ich zeigen, dass nur eine faire, spannende und
lebendige Demokratie den billigen Populismus besiegen kann. Was
ich darüber hinaus für die nächsten Jahre vor habe, wie ich mir eine
verantwortungsvolle Außen- und Sicherheitspolitik vorstelle und warum
ich glaube, dass es im nächsten Bundestag starke Grüne braucht, könnt
Ihr in meiner Bewerbung für die Landesliste nachlesen, die am 19. und 20. November auf dem Parteitag in Schwäbisch Gmünd gewählt wird.
Herzliche grüne Grüße

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Foto: Michael Ecker
"Ja zu Europa - Mut zur Veränderung" Diskussion bei Oberschwabengrün
Bei einem gemeinsamen Gespräch mit Maria Heubuch und Eugen Schlachter
über das europäische Friedensprojekt waren wir uns einig: Die
Europäische Union ist und bleibt unsere Zukunft. Gleichzeitig wollen wir
uns für ein starkes, solidarisches, ökologisches und bürgernahes Europa
einsetzen. Das wird auch in der grünen Erklärung " Ja zu Europa - Mut zur Veränderung" deutlich.
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Foto: Bodo Klose / Eine Welt Theater
Beeindruckender Aktionstag "Menschen auf der Flucht" in Ravensburg
Die Agendagruppe "Eine Welt" veranstaltete am 1.Oktober einen gut
besuchten und aufrüttelnden Aktionstag in Ravensburg. Unter dem
Jahresmotto „Menschen auf der Flucht – Ursachen, Herausforderungen,
Chancen“ gab es Aktionen von Pax Christi, amnesty international und
dem großartigen Eine-Welt-Theater. Ich habe auf der Bühne bei Fragen zu
Rüstungsexporten, Fluchtursachen und Menschenrechtsverletzungen in
Kriegsgebieten Rede und Antwort gestanden.
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Foto: CJD Bodensee-Oberschwaben
Tolles Engagement: Jugendmigrationsdienst Ravensburg
Beim Jugendmigrationsdienst in
Ravensburg konnte ich mich im direkten Gespräch über die Arbeit für
junge Flüchtlinge und Menschen mit Migrationshintergrund informieren. Es
war eine völlig verfehlte Idee der schwarz-roten Koalition, dieser
wichtigen Einrichtung ursprünglich auch noch die Gelder kürzen zu
wollen. Der Besuch hat mich bestärkt: Für diese engagierten Menschen und
ihren tollen Einsatz braucht es dringend mehr und nicht weniger Mittel.
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Dieser Besuch lohnt sich immer: Eröffnung der Oberschwabenschau
Auch dieses Jahr habe ich mir den Besuch der Landwirtschafts- und
Verbrauchermesse Oberschwabenschau nicht nehmen lassen. Gemeinsam mit
unserem Minister Manne Lucha hatte ich einen schönen, informativen Tag
und konnte viele spannende Gespräche führen.
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Foto: Martin Bliedung / photocase.de
Deutschland blockiert die Ächtung von Atomwaffen
Ende Oktober haben die Vereinten Nationen über die Aufnahme von
Verhandlungen über ein Atomwaffenverbot abgestimmt - Deutschland gehört
hier zu den wenigen Gegnern. Mein völliges Unverständnis über diese
Entscheidung bringe ich in einer Pressemitteilung zum Ausdruck. Die taz
berichtet ausführlich über diese mutlose Entscheidung, die die
Bundesregierung wenig überzeugend und ziemlich enttäuschend in der
Antwort auf meine kleine Anfrage begründet.
Stärkung des Biowaffenübereinkommens
Auch die schwarz-rote Koalition bringt einmal etwas Vernünftiges zu
Papier und forderte in einem Antrag Schritte zur Stärkung des
Biowaffenübereinkommens. In meiner Bundestagsrede
mache ich deutlich, dass, wer das Biowaffenübereinkommen stärken will,
eigentlich nicht gegen einen Verbotsvertrag bei Atomwaffen sein kann.
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Kritischer Rückblick: Fachgespräch 15 Jahre "War on Terror"
Zusammen mit Omid Nouripour habe ich im Rahmen eines Fachgesprächs einen
kritischen Rückblick auf die Anti-Terror-Politik der letzten 15 Jahre
geworfen. Beim ersten Panel sprachen wir über die Auswirkungen für die
Menschenrechte. Im von mir moderierten zweiten Panel diskutierten wir
mit Dr. Bibi van Ginkel (Wissenschaftlerin am Clingendael Institute und
am International Centre of Counter-Terrorism), Prof. Dr. Dr.
Hans-Joachim Giessmann (Direktor der Berghof-Foundation) und Matthias
Gebauer (Chefredakteur Spiegel Online) über die Verfehlungen der letzten
Jahre im Kampf gegen den Terrorismus, notwendige nachhaltige Strategien
und Instrumente der zivilen Krisenprävention. Ziel war es, Lehren und
Perspektiven für eine verantwortungsvolle Sicherheitspolitik zu ziehen.
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Militärischer Abschirmdienst
Die Sicherheitsüberprüfung von Bundeswehrbewerber*innen
ist an sich nicht kritikwürdig – aber nicht durch den
Militärischen Abschirmdienst. Eine grundsätzliche Neuaufstellung der
deutschen Geheimdienste, inklusive der Auflösung des MAD, wäre aus
vielen Gründen geboten gewesen. Ausführlichere Informationen zu unserer
grünen Position in Bezug auf die Neuaufstellung der Geheimdienste gibt
es in unserem Positionspapier
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Schwarz-Rote Verantwortungslosigkeit bei den Rüstungsexporten
Die Zahlen im Rüstungsexportbericht für das erste Halbjahr 2016 zeigen, dass die Bundesregierung ihren eigenen beschämenden Vorjahresrekord bei
den Rüstungsexporten schon wieder toppt. Die Bundesregierung genehmigt
ungehemmt Waffen in alle Welt und hat ihre strengen
Rüstungsexportrichtlinien offensichtlich in die Tonne gekloppt. Darüber
berichten die Tagesschau, die Stuttgarter Zeitung, die Süddeutsche Zeitung und der Deutschlandfunk.
Gabriels leere Versprechen - Ewiges Warten auf ein strenges Rüstungsexportgesetz
Gabriel hat öffentlich mit dem Gedanken gespielt, die grüne Idee eines
Rüstungsexportgesetzes aufzugreifen. Das war allerdings nur heiße Luft,
aus diesen großspurigen Ankündigungen ist eine mickrige Inszenierung von
Gesprächen geworden. Über meine dazu gestellte schriftliche Frage berichtet die taz.
Von Saudi-Arabien im Jemen eingesetzte deutsche Bomben von Rheinmetall beweisen
außerdem, dass auch das europäische Rüstungsexportregime dringend
verschärft und gestärkt werden muss. Das Rüstungsunternehmen hat über
eine italienische Tochterfirma Waffendeals mit Saudi-Arabien
abgeschlossen und so skrupellos die deutschen Rüstungsexportrichtlinien
umgangen.
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Dramatische Entwicklungen in der Türkei und Rückschau auf meine Incirlik-Reise
Es erschüttert mich, wie sich seit der Delegationsreise des
Verteidigungsausschusses nach Ankara, Incirlik und Izmir die Lage in der
Türkei verschlimmert hat und wie Erdogans Schritte hin zu einer
türkischen Autokratie immer brutaler und skrupelloser werden.
Im Vorfeld der Reise habe ich mit der Südwest Presse über meine Erwartungen gesprochen.
Direkt nach meinem Aufenthalt waren die Eindrücke noch sehr gemischt:
Trotz kleiner Hoffnungsschimmer, überwog allerdings die Kritik und Sorge
angesichts des andauernden Ausnahmezustandes. Über die vielen Eindrücke
habe ich mit dem SWR und der Schwäbischen Zeitung gesprochen.
Angesichts der dramatischen Entwicklungen und der Inhaftierung von
politischen Oppositions-Abgeordneten rücken die weiteren Debatten um
Incirlik in den Hintergrund, obwohl es auch hier Anlass zur Kritik an
der türkischen Seite gibt. Derzeit bemühen sich andere Abgeordnete
vergeblich, die Soldat*innen auf dem Luftwaffenstützpunkt zu besuchen. Unklar ist auch, wie es mit den notwendigen Baumaßnahmen zur
Verbesserung der Unterkünfte weitergehen wird. Ich verstehe nicht,
warum die Bundesregierung einfach so weiter macht wie bisher und das
entsprechende Mandat zu Incirlik von der Koalition abgenickt wird.
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Foto: madochab / photocase.de
Syrien/Irak: Nein zur Koalition der Willigen
Der Einsatz gegen den IS in Syrien und im Irak findet im Rahmen einer
Koalition der Willigen statt – das ist nicht mit der Rechtsprechung des
Bundesverfassungsgerichtes vereinbar. Zudem ist es ein Riesenproblem,
dass die Staaten in der Region sowie in der Allianz ihre eigenen, teils
widersprüchlichen Interessen zum Leid der Menschen vor Ort verfolgen.
Mehr zu den Gründen, warum ich die geplante Verlängerung und Ausweitung des Mandats ablehne, erfahrt Ihr in meiner Rede im Bundestag.
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Rüstungsmisere im Verteidigungsministerium
Ursula von der Leyen bekommt das Chaos im Rüstungsbereich nicht in den Griff – das zeigt nicht nur der aktuelle Rüstungsbericht, in dem auch drei Jahre nach ihrem Amtsantritt nach wie vor von massiven Problemen zu lesen ist. Die Verzögerung bei der Beschaffung des Mehrzweckkampfschiffes 180 ist hier nur eines von vielen Beispielen.
Völlig unverständlich ist vor allem die Beschaffung von fünf zusätzlichen Korvetten für die Marine, mit der sich zwei Haushaltspolitiker ein Wahlkreisgeschenk machen wollen.
Aber auch die Debatte um das Sturmgewehr G36 ist noch lange nicht zu Ende.
Angesichts so vieler Probleme wollte die Verteidigungsministerin ihren Mitarbeiter*innen scheinbar einen Maulkorb verpassen.
Das hätte die Folge, dass Soldat*innen und
Ministeriumsmitarbeiter*innen nicht mehr offen mit mir und meinen
Kolleg*innen sprechen dürften. Auch wäre das der Ausdruck einer völlig
falschen Führungskultur, die die Bundeswehr um Jahrzehnte zurückwerfen
würde. Es braucht mündige und kritischen Soldat*innen statt Marionetten,
die den nichtssagenden Ministeriumssprech runterbeten.
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