Konferenz im Auswärtigen Amt: Shaping Feminist Foreign Policy
am 12.09.2022
Als ich am Montag den vollen Saal im Auswärtigen Amt bei der Konferenz zu Shaping feminist foreign policy betreten habe, hab ich mich an folgendes erinnert:
In den Koalitionsverhandlungen hat mich jemand gefragt, weshalb ich für die Erwähnung einer feminist foreign policy gekämpft habe, es sei doch nur ein Begriff. Wenn ich nun sehe, was Annalena Baerbock aus diesen Buchstaben gemacht hat, wie sie sie mit konkreter Politik, mit Personal und Mitteln füllt, dann hätte nicht mal ich das im letzten Herbst zu hoffen gewagt. Ich bereue da nichts.
Eine Außenpolitik, mit der die Rechte, Ressourcen und Repräsentanz von Frauen und Mädchen weltweit gestärkt und gesellschaftliche Diversität gefördert wird.
Besonders die bewegende, auch sehr kritische Keynote der afghanischen Menschenrechtsaktivistin Shaharzad Akbar hat sehr eindrücklich gezeigt, dass wir die großen außenpolitischen Herausforderungen nur dann lösen können, wenn Frauen und marginalisierte Gruppen gesehen werden und auch wirklich gehört werden, wenn sie teilhaben und gestalten können.
Es ist ein unerträglicher Verlust von so viel Potential und zugleich eine unerträgliche Ungerechtigkeit, wenn an so vielen Orten der Welt Frauen und Mädchen die Möglichkeit zu Bildung und Mitbestimmung verwehrt wird. Wo verschiedene Perspektiven repräsentiert sind, werden politische Entscheidungen besser, ob es um Friedensverhandlungen oder Klimaanpassungsmaßnahmen geht.
Deshalb wollen wir in der Außen- und Entwicklungspolitik auch besonders Projekte fördern, die marginalisierte Gruppen erreichen und dazu beitragen, dass sie weltweit ihre Stimme erheben.
Zugleich hat unsere Außenministerin aber auch deutlich gemacht, dass auch hier bei uns in Deutschland und im Auswärtigen Amt noch lange nicht alles gut und noch viel zu tun ist.
Besonders gefreut hat mich die Teilnahme vieler anderer Außenminister*innen, dass es eine Nachfolgekonferenz bei unserem niederländischen Freund*innen geben wird und so viele tolle Frauen wie Kristina Lunz, Sawsan Chebli, Duzen Tekkal und Luise Amtsberg mit dabei waren.