Freiheit für Marfa Rabkova und alle politischen Gefangenen in Belarus
Voller Hoffnung suche ich den Namen “Marfa Rabkova” auf der Liste, verzweifelt stelle ich fest: Diese mutige Heldin der Freiheit steht leider nicht auf der Liste.
Am vergangenen Donnerstag wurde die Freilassung von 52 politischen Gefangenen in Belarus bekanntgegeben; gestern folgte die Nachricht von weiteren 25.
Ich freue mich so sehr für jede und jeden Einzelnen, die mit dieser ungerechten Haft unter widrigsten Bedingungen so einen harten Preis für ihren Einsatz für Demokratie, Freiheit und Frieden gezahlt hat.
Zugleich macht es mich so traurig und wütend, dass immer noch über 1000 Menschen zu Unrecht von ihren Familien und Freunden getrennt und unter widrigsten Bedingungen in den Gefängnissen des belarussischen Diktators Lukaschenko ausharren müssen. Unter ihnen Marfa Rabkova, die heute vor fünf Jahren inhaftiert wurde.
Ihr Verbrechen, für das sie in einem zutiefst ungerechten und politisch motivierten Prozess verurteilt wurde? Sie hat die Gewalt des belarussischen Regimes gegen friedliche Demonstrierende dokumentiert.
Mit ihrem großen Einsatz für Demokratie, für Menschenrechte und für ein freies Belarus ist Marfa Rabkova ein Vorbild so viele; nicht nur in Ihrem Land, sondern weit darüber hinaus. Ihre Worte, Ihre Haltung und Ihre Hoffnung inspirieren viele Menschen und geben uns allen die Zuversicht, dass Wahrheit und Gerechtigkeit am Ende nicht besiegt werden können. Doch dafür zahlt sie einen unfassbar hohen, schmerzhaften und extrem ungerechten Preis.
Besonders bewegt haben mich die Worte von Marfa Rabkova über Freiheit: Dass man einem Menschen zwar die physische Freiheit nehmen kann, niemals aber die Freiheit seiner Gedanken. Sie sagt, dass innere Freiheit eine Quelle ist, die kein Gefängnis und keine Gewalt zerstören kann. Ich hoffe so sehr, dass trotz allen schweren Tagen in dieser zutiefst ungerechten Haft, diese Quelle in Marfa und den vielen politisch Inhaftierten in Belarus nicht versiegt.
Das Schicksal von Marfa Rabkova zeigt auch, wie unendlich kostbar die Rechte eines jeden Menschens, unsere Freiheit und unsere Demokratie sind. Dass wir jeden Tag mutig für sie eintreten müssen.
