Zum Start der Kindergrundsicherung
Es sollte in allen Familien genug Geld für den neuen Schulranzen oder den Fußballverein, den Laptop oder den Schulausflug da sein. Wenn 5,6 Millionen Kinder in einer Gesellschaft in einem reichen Land in Armut leben, dann ist das nichts, was wir einfach so ignorieren oder hinnehmen können. Für jedes fünfte Kind bedeutet das Scham, weniger Teilhabe & schlechtere Chancen. Darauf ist die Kindergrundsicherung unsere Antwort. Die Unterstützung für Kinder & Familien wird gerechter, einfacher & zugänglicher. Aus kompliziert wird einfach, aus ungerecht wird gerecht.
Und wenn dann Politiker, auch gerne kinderlose Männer, mit irgendwelchen Vorurteilen über Eltern kommen oder dringend notwendige Unterstützung als Sozialklimbim abgetan wird, dann werde ich richtig wütend. Ich mach Politik, damit es Menschen im Alltag besser geht & Kinder eine gute Zukunft haben.
Ich hätte mir auch sehr gewünscht, dass wir die wichtige Antwort "Kindergrundsicherung" als Ampel-Koalition gemeinsam, geräuschlos & überzeugt ebenso wie übrigens auch die Unterstützung der Wirtschaft auf den Weg bringen. Irgendwie hat es sich aber in den letzten Monaten öffentlich wie intern eher wie ein Ringen dargestellt, bei dem wir Grüne uns mehr als einmal gefragt haben, ob unsere Koalitionspartner dieses Projekt noch wollen. Bei der Kindergrundsicherung geht es neben der Erhöhung der Leistungen auch um einen echten Systemwechsel.
Es ist aus meiner Sicht, die wichtigste sozialpolitische Entscheidung dieser Bundesregierung. Und wer Respekt plakatiert, kann ihn hier gegenüber so vielen Menschen in unserem Land mit Leben füllen.
Was die Zahlen angeht, gibt es gerade verschiedene Modelle und Berechnungen. Wenn man aber die nun verkündete Regelsatzerhöhung und ein paar andere Fragen zusammennimmt, dann reden wir zum Glück über weit mehr als 2,4 Mrd Euro. Das wird sich demnächst zeigen und dann auch bei den Familien ankommen.
Ich kann daher nur sagen: Danke Lisa Paus und allen Grünen und Bündnispartner*innen, die über Jahre dafür gearbeitet haben, das möglich zu machen. Es ist der Einstieg, der Kampf gegen Kinderarmut muss weitergehen.
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