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Hochschule Ravensburg-Weingarten: Regionale Verankerung, soziale Verantwortung und HighTech
Seit fast 50 Jahren werden an der Hochschule Ravensburg-Weingarten Ingenieurinnen und Ingenieure ausgebildet. In den letzten Jahren sind eine Reihe von neuen Studiengängen dazu gekommen, besonders im Bereich Wirtschaft und Sozialwesen. Die Bundestagsabgeordnete Agnieszka Brugger (Bündnis 90/Die Grünen) informierte sich über die 26 Studiengänge und diskutierte mit den gewählten Vertretern der 3.100 Studierenden.
Für Agnieszka Brugger „ist Bildung eine der wichtigsten Aufgaben des Staates“. Dass es bei Bildung auch um die Finanzen gehen muss, ist selbstredend. Rektor Professor Dr. Thomas Spägele drängte darauf, „die Hochschulen dauerhaft besser zu finanzieren. Dies ist im ureigensten Interesse des Landes Baden-Württemberg.“ Landes- und Bundesregierung müssten auch über 2012 hinaus, ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung stellen. „Sonst“, so der Rektor, „ist die hohe Qualität unserer Studiengänge in Technik, Wirtschaft und Sozialwesen nicht gewährleistet.“
Die Hochschulen sieht Thomas Spägele als nicht nachhaltig ausfinanziert, besonders wenn es um die Masterstudiengänge gehe, die zum Beispiel die Hochschule Ravensburg-Weingarten weitgehend ohne jede Landesunterstützung anbietet. Agnieszka Brugger betonte in diesem Zusammenhang, dass sie sich auch weiterhin mit Nachdruck im Bundestag dafür einsetzen werde, die Bundesmittel des Hochschulpakts 2020 aufzustocken und an den realen Bedarf anzupassen.
Ein Dorn im Auge sind dem Rektor auch die zu niedrigen Gehälter seiner Professoren. Viele der 100 Professorenstellen blieben auch deswegen unbesetzt. „Ein Ingenieur nach dem Masterstudium“, so Spägele, „verdient nach wenigen Jahren oft mehr als sein Professor, der nach W2 bezahlt wird.“ Das Bundesverfassungsgericht hält das Grundgehalt in der Besoldungsgruppe W2 für nicht angemessen und gab der Klage eines Marburger Chemieprofessors Anfang des Jahres Recht.
Die grüne Bundestagsabgeordnete, die an der Universität Tübingen studiert, lernte in Weingarten eine Hochschule kennen, die auf ihre regionale Verankerung stolz ist. Zwei Drittel der Studierenden kommen aus der Region Bodensee-Oberschwaben, und die Hochschule kooperiert mit einer Vielzahl von regionalen Unternehmen, die zum großen Teil weltweit tätig sind. Auf einen weiteren Pluspunkt wies Dekan Professor Dr. Engelhardt von der Fakultät Maschinenbau hin: „Wir grüßen uns auf dem Campus“. Denn: In Weingarten kennen Professorenschaft und Studierende einander.
