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Feministische Außenpolitik - Gespräch beim Bundesfrauenrat

vom 20.05.2022

Wie toll, dass der Bundesfrauenrat von Bündnis 90 / DIE GRÜNEN sich letzte Woche Freitag das Thema „Feministische Außenpolitik“ vorgenommen hat. Und erst recht, dass ich in diesem Rahmen endlich wieder mit der wunderbaren Kristina Lunz von Feminist Foreign Policy und vielen anderen klugen Frauen diskutieren durfte.

Auch spannend: Vor ein paar Jahren habe ich dazu einen Antrag im Bundestag gestellt und gemeinsam hartnäckig mit vielen Mitstreiter*innen dafür geworben. Trotz aller Versuche, das lächerlich zu machen. Dann habe ich es im Koalitionsvertrag verankert und nun ist das Interesse riesig, aber am besten ist, dass wir und allen voran Annalena Baerbock es so krass überzeugend mit Leben füllt.

Eine feministische Außenpolitik ist nicht ein rosafarbenes Konzept, dass zum Tragen kommt, wenn irgendwann einmal alles auf der Welt gut sein wird. Gerade die brutale Gewalt des Krieges in der Ukraine führt uns sehr deutlich vor Augen, wie wichtig es ist, der Erzählung von geopolitischen Einflusszonen mächtiger Staaten ohne Skrupel eine andere Geschichte entgegenzusetzen: die von menschlicher Sicherheit und Menschenrechten.

Unsere Außenministerin zeigt schon seit Wochen, wie wichtig eine feministische Perspektive auch mit Blick auf das aggressive Vorgehen Russlands ist und dass dies nichts mit Naivität zu tun hat. Gleichzeitig macht eine feministische Außenpolitik zahlreiche Potentiale sichtbar, wie den Einsatz vieler Frauen im mutigen Widerstand und beim Wiederaufbau: als Soldatin an der Front, als Minensucherin oder als Anwältin bei der Verfolgung von Kriegsverbrechen.

Ich empfehle euch auch sehr das Buch von Kristina Lunz „Die Zukunft der Außenpolitik ist feministisch“, das der spannenden Frage nachgeht, wie eine feministische Außenpolitik zu einer friedlicheren und nachhaltigeren Welt und einem Gegenmodell zu patriarchaler Machtpolitik beitragen kann.

Bilder: Judith Heidebreck