Statusmeldungen

Koloniales Unrecht anerkennen, aufarbeiten & der eigenen Verantwortung international gerecht werden

Die in deutschem Namen begangenen Kolonialverbrechen werden wir niemals ungeschehen oder irgendwie wiedergutmachen können. Umso wichtiger ist es, dass wir bei den Opfern um Verzeihung bitten und dieses dunkle Kapitel aufarbeiten. Letzte Woche haben wir im Bundestag einen Antrag zur Aufarbeitung von kolonialem Unrecht eingebracht. Unsere zentralen Forderungen habe ich auch auf meinem Instagram-Kanal zusammengefasst. 

Der  deutsche Kolonialismus  und die damit verbundenen Kolonialverbrechen wurden bis heute  nicht umfassend anerkannt und aufgearbeitet. Doch aus den Verbrechen der Kolonialzeit erwächst eine besondere Verantwortung für unser Handeln heute. Die Strukturen aus der kolonialen Vergangenheit wirken sich bis heute auf das internationale System aus, in vielen internationalen Organisationen oder auch in einer unfairen Handelspolitik. Die damaligen Verbrechen fehlen viel zu oft in unseren Schulbüchern. Straßennamen und Denkmäler ehren viel zu oft Verbrecher, statt über ihre Gräueltaten zu informieren. Bis heute hat die Bundesregierung den Völkermord an den Ovaherero und Nama nicht offiziell als solchen benannt. Hier gilt es Verantwortung zu übernehmen. Der Regierungsdialog braucht ein baldiges Ergebnis mit Worten, Taten und auch finanziellen Mitteln, das breit getragen wird, insbesondere von den Nachfahren der Opfer, die eine größere Rolle im Prozess spielen müssen.

 

Auch wenn sich das Leid nicht wiedergutmachen lässt, haben wir eine Pflicht und Verantwortung, das Schicksal der Opfer sichtbar zu machen und jeden Tag daran zu arbeiten, Ungerechtigkeiten im Heute zu beseitigen und eine bessere Zukunft zu bauen.