Im außenpolitischen Gespräch mit der Schwäbischen Zeitung
In unfriedlichen Zeiten braucht es kluge Diplomatie, die entschlossen handelt. Mit der Schwäbischen Zeitung habe ich darüber gesprochen, warum es auch in unserem eigenen Sicherheitsinteresse ist, die Ukraine zu unterstützen. Wenn wir dies nicht tun, wird früher oder später Wladimir Putin diesen Krieg gewinnen. Dieses Szenario hätte massive Folgen für die Friedensordnung auf unserem Kontinent, für die Menschen in der Ukraine und unsere Sicherheit. Wir müssen bei jeder Frage die Risiken des Handelns, aber auch des Nichthandelns gegeneinander abwägen.
Gleichzeitig braucht es einen klaren Blick auf unseren Umgang mit China und wir dürfen nicht die Fehler der früheren, naiven Russlandpolitik wiederholen. Grundsätzlich finde ich den Gedanken richtig, dass die gegenseitige Verflechtung von Staaten friedensfördernd ist und die Lösung weltweiter Probleme voranbringt. Das funktioniert aber nur, wenn beide Partner guten Willens sind. Sobald eine Seite versucht, über die Kooperation Abhängigkeit zu schaffen, um seine nationalen Interessen mit aller Macht und Brutalität durchzusetzen, wird es zu einer gefährlichen Angelegenheit. Natürlich können und wollen wir die Globalisierung nicht zurückdrehen. Aber in heiklen Bereichen wie Rüstung, Medikamentenproduktion oder Energieimporte müssen wir auf verlässliche, demokratische Partner setzen, statt uns in riskanter Weise von autokratischen Regimen abhängig zu machen. Und wir sollten einen Teil der Produktion nach Europa zurückholen.
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