Umgang mit China: Souveränität, Stärke & Resilienz
Eigentlich sollte Außenminister Wadephul aktuell in China Gespräche auf Ministerebene führen. Weil die chinesische Seite bewusst fast keine Gesprächspartner zur Verfügung gestellt hat, wurde die Reise abgesagt.
Das passt ins Bild der zunehmenden Strategie kleiner Nadelstiche, mit denen die chinesische Staatsführung austesten, ob wir uns in Europa und als Deutschland als Spieler oder als Spielball in diesem Weltgeschehen sehen. Davon darf man sich nicht einschüchtern lassen und deshalb bin ich erleichtert, dass der Außenminister nicht in diese Falle getappt ist und verwundert, dass es aus der SPD mehr Kritik am Außenminister als am Verhalten Chinas gibt.
Mit dem Deutschlandfunk habe ich über die abgesagte Reise, aber auch die chinesischen Militärübungen vor Taiwan und die Handelskonflikte mit den USA und der EU gesprochen. Die jüngsten wirtschaftlichen Erpressungsversuche aus Peking zeigen auch: Es braucht dringend konkrete Maßnahmen, um Resilienz, Souveränität und Stärke aufzubauen.
Insgesamt gilt aber vor allem: Je mehr Freunde man in einer unsicheren Welt hat, desto sicherer ist man, deshalb sind die vielen Partnerschaften mit Ländern im Indopazifik so wertvoll und müssten gestärkt werden. Australien, Indien, Japan, Südkorea sind wichtige Partner, die ihre eigenen Erfahrungen mit China haben und mit denen es gemeinsam leichter ist, sich nicht rumschubsen zu lassen.
Warum es im Umfang mit China mehr Souveränität, Stärke & Resilienz braucht. Und über das Unverständnis, dass noch immer nicht alle begriffen haben:
https://www.deutschlandfunk.de/zum-umgang-mit-china-interview-agnieszka-brugger-gruenen-fraktionsvize-100.html