Wahlkreisrückschau
Die letzte Wahlkreiswoche hatte einen reichlich gefüllten Kalender. Sie war voller spannender und wichtiger Eindrücke und Impulse für meine Arbeit in Berlin in gefühlt der ganzen Breite der Themen: Gesundheit, Soziale Gerechtigkeit, Wirtschaftspolitik, Landwirtschaft, aber auch Sicherheits- und Außenpolitik. Vom Obstbauer bis zur Hebamme, von den Gewerkschaften bis zum Unternehmer. Und außerdem auch noch sehr schöne Anlässe wie das 100. Jubiläum des Musikvereins in Berg. Oder unsere grüne Kreismitgliederversammlung der Grünen Ravensburg, wo ich nicht nur meine lieben grünen Mitstreiter*innen vor Ort getroffen habe, sondern wir neben den Berichten aus Bund und Land auch über den Radschnellweg von Baindt nach Friedrichshafen und den Windpark im Altdorfer Wald diskutiert haben. Über einige Beiträge von unserer Abendveranstaltung in Grünkraut, bei der wir mit vielen engagierten Bürger*innen über die deutsche Unterstützung für die Ukraine gesprochen haben, werde ich noch länger nachdenken. Es waren sehr kluge Fragen dabei, viel Bereitschaft zu Solidarität und Differenzierung.
Traditionell sind wir als Grüne Ravensburg immer auch auf der Kundgebung der DGB zum ersten Mai, dem internationalen Tag der Arbeit, zu treffen und zu sprechen. Unter dem sehr treffenden Slogan "Ungebrochen Solidarischen" sind viele wichtige Punkte angesprochen worden - von Mindestlohn, Arbeitszeit und Attacken auf das Streikrecht über die Situation der Pflege bis hin zur Gewalt gegenüber den streikenden iranischen Arbeiter*innen.
Wunderschönen Wiegenliedern aus aller Welt durften wir am letzten Wochenende beim Benefizkonzert der Hebammerei Ravensburg in ihren neuen Räumen in Weißenau lauschen. Es gab einen Riesenandrang und hoffentlich richtig viele Spenden für ihre wertvolle Arbeit rund um Schwangerschaft, Geburt und die Zeit danach. Das tolle Team braucht weiter Unterstützung und Spenden, schaut doch vorbei und seid großzügig bei der Hebammerei. Aber auch mit dem Geschäftsführer der AOK Ravensburg vor Ort habe ich mich über die Herausforderungen bei der Krankenversicherung, der regionalen Gesundheitsversorgung und der Situation vor Ort ausgetauscht.
Gesundheit war auch das Thema meines ersten Unternehmensbesuches - vielen Dank für den sehr spannenden Termin an Udo Vetter und Peter Sölkner für die Darstellung der Produktion von aseptischen vorgefüllten Injektionssystemen wie Spritzen, Karpulen und Vials durch ein traditionsbewusstes Familienunternehmen. Nicht erst in der Pandemie ist mir bewusst geworden, wie verwundbar unsere hochkomplexe Gesellschaft und Wirtschaft ist, neben all den Vorteilen, die mit internationaler Arbeitsteilung und Kooperation einhergehen. Gerade der Gesundheitsbereich ist hier besonders sensibel und daher war es für mich auch sehr wichtig zu hören, welche Herausforderungen Vetter aktuell für die Gesundheitsbranche und das eigene Modell sieht. Sensibel sind aber auch die Bereiche Sensorik, Avoinik und Krypto. Diese Fähigkeiten, im militärischen, aber auch zivilen Bereich, sind von großer Bedeutung. Dazu habe ich mich bei Hensoldt in Immenstadt informiert, wo ich eine trotz aller Umstrukturierungen am Standort der Arbeit sehr verbundene Belegschaft getroffen habe. Wir haben aber auch die schwierigen und kritischen Fragen nach Rüstungsexporten und Beschaffung nicht ausgespart.
Sehr gern habe ich gemeinsam mit anderen Abgeordneten und der Presse die Einladung von Thomas Heilig auf seinen Hof in Bavendorf angenommen, um mich über das Thema Obstbau zu informieren, da gerade auf europäischer Ebene sehr relevante Regeln verhandelt werden. Auch hier wurden kritische Debatten rund um die Fragen Pflanzenschutz, Pestizidregulierung, regionalen Anbau, Naturschutz und erfolgreiche Bienenprojekte gesprochen. Auch da gings manchmal kritisch zu, aber ich habe nochmal sehr viele wichtige Punkte aus der Praxis mitgenommen. Auch unser Landwirtschaftsminister Cem Özdemir hat die Botschaft mit nach Brüssel genommen, dass die Vorgaben dort nicht so gestaltet werden dürfen, dass sie diese Region überproportional treffen.