Wahlkreiswoche
Zum Anfang des Jahres, will ich Euch noch von meiner sehr schönen und extrem vollen letzten Woche im #Wahlkreis erzählen, in der mich viel berührt hat. Ich konnte noch einmal so richtig viel Zuversicht tanken angesichts der bereichernden Begegnungen mit so vielen Menschen, die sich jeden Tag für ein besseres Miteinander einsetzen. Das hilft um angesichts meiner eher darken Themen in Berlin nicht die Kraft zu verlieren.
Wer mir hier folgt, hat schon nicht wenige Glasfaserausbau-Spatenstichbilder gesehen. Aber den Spaten gibt es am Anfang, und zu Beginn meiner letzten Wahlkreiswoche konnten wir mit einem Buzzer endlich den ersten Abschluss feiern. Der Ausbau des Glasfasernetzes für die „weißen Flecken” in der Gemeinde Berg ist fertig! Oliver Spieß, der Vorsitzende des Zweckverbands Breitbandversorgung im Landkreis Ravensburg und Bürgermeisterin Manuela Hugger sprachen beide über die Beharrlichkeit, die nötig war, um öffentliche Mittel zu sichern und starke Partner zu gewinnen. Aber man kann viel verbessern, wenn das große Engagement in den Kommunen von Land und Bund gefördert wird.
Am Abend ging es weiter nach Schlier, wo Bürgermeisterin Katja Liebmann feierlich in ihr Amt wiedereingesetzt wurde. Sie sprach über die Herausforderungen für die Menschen vor Ort in Vergangenheit und Zukunft, und ich konnte spüren, wie sehr ihr die Menschen hier am Herzen liegen. Aber ich habe noch lange darüber nachgedacht, wie wahr ist, was sie in ihrer Rede sinngemäß und aus meiner Sicht sehr zutreffend gesagt hat: Für die schwierigen Herausforderungen in #Schlier waren die Ursachen der vergangenen Jahre eigentlich immer global, gemeistert haben wir sie gemeinsam vor Ort.
Der nächste Tag führte mich zur Stiftung St. Elisabeth in Ingerkingen, also eine kleine Stippvisite im Nachbarwahlkreis. Dort erhalten Kinder und junge Erwachsenen mit geistigen oder mehrfachen Beeinträchtigungen, die intensive Betreuung brauchen und aus unterschiedlichen Grünenden nicht bei ihren Familien leben können, ein Zuhause und einen Ort, an dem sie lernen und ihre Persönlichkeit entwickeln können. Und an dem sie selbst mit über die Gestaltung ihres Lebens entscheiden. Durch verschiedene Angebote der Kurzzeit- und Tagesbetreuung entlasten und unterstützen die engagierten Mitarbeiter*innen auch Familien ganz konkret. Riesenrespekt für all das, was dort geleistet wird. Aber auch über die Probleme und bessere politische Unterstützung haben wir sehr offen gesprochen.
Am Abend nahm ich an der Sonder-Kreismitgliederversammlung des Grünen Kreisverbands Ravensburg teil, bei der ich trotz Migräne fast zwei Stunden diskutiert habe, so viele kluge Fragen und Beiträge. Der Austausch mit langjährig Engagierten und den vielen neuen Mitgliedern gehörte zu den schönsten Momente der Woche!
Beim Gespräch mit Vertreter*innen von „NichtGenesen e.V.“ und Betroffenen von ME/CFS aus meinem Wahlkreis hörte ich am Donnerstag Geschichten, die mich tief bewegten. Wie viele andere Betroffenen von ME/CFS erzählten sie mir, wie sie jahrelang für angemessene Behandlung und Verständnis kämpfen müssen. Um ihre Situation einmal kurz und symbolisch nachempfinden zu können, haben Betroffen und ihre Angehörigen die #lemonchallengemecfs ins Leben gerufen. Mein Biss in eine Zitrone hier letzte Woche ist nur ein kleiner Beitrag. Denn auch tausend Bisse in eine Zitrone lassen niemanden auch nur ahnnähernd ahnen, unter was für einem Schmerz und einer Reizüberflutung viele Betroffene oft dauerhaft leiden.
Am Abend hatte mich der Soroptomist International Club Ravensburg/Weingarten eingeladen, auf ihrem Weihnachtstreffen einen Vortrag zum Nahostkonflikt zu halten und anschließend ins Gespräch zu kommen. Die intensive und tiefgründige Debatte war geprägt von Respekt und Offenheit. Es ging nicht nur um politische Analysen, sondern auch um die zentrale Frage, wie wir als Gesellschaft Menschlichkeit und Frieden fördern können. Ich habe für mehr Differenziertheit, mehr Empathie und mehr Unterstützung plädiert für diejenigen, die sich auf beiden Seiten trotz jahrzehntelangem Leid dafür einsetzen, dass alle Menschen in der Region in Frieden und Würde leben können. Dabei wurde wieder einmal deutlich, wie sehr internationale Konflikte die Menschen auch hier in unserer Region bewegen.
Der krönende Abschluss dieser ereignisreichen Woche war der Spatenstich für den Breitbandausbau in Isny. Als Bürgermeister Rainer Magenreuter von den „weißen Flecken“ in der Gemeinde sprach, die mit dem Baubeginn bald der Vergangenheit angehören sollen, spannte sich also der Bogen zurück zu meinem ersten Termin der Woche. Ich freue mich, wenn wir in nicht allzu ferner Zukunft dann auch in Isny und vielen anderen Orten im Wahlkreis den fertiggestellten Ausbau des Glasfasernetzes so feiern dürfen, wie in Berg!